Chaotischer Wohnungsmarkt – So klappt es mit der eigenen Wohnung im Studium
Der Wohnungsmarkt in Universitätsstädten ist ein heißes Pflaster. Gerade da Studenten häufig auf günstigen Wohnraum angewiesen sind gilt es, entscheidende Tipps zu beachten. Und auch, wenn du bisher keinen Erfolg bei der Wohnungssuche hattest: Die folgenden Ratschläge haben schon vielen verzweifelten Studenten geholfen.
1.) Der frühe Vogel fängt dem Wohnungswurm.
Eine sichere Bleibe ist Gold wert und gerade zum Semesterbeginn kommt es in vielen deutschen Städten häufig zu katastrophalen Zuständen auf dem Wohnungsmarkt. Bei Google gibt es zwischen September und Oktober fast doppelt so viele Anfragen zum Thema Wohnungssuche, als zu anderen Zeitpunkten des Jahres. Früh mit der Suche anzufangen ist somit das oberste Gebot, welches wir dir nahelegen. Spätestens also, wenn du die Zusage über deinen Studienplatz erhalten hast, solltest du intensiv mit der Suche beginnen. Lange Rede, kurzer Sinn: Eine frühe Wohnungssuche spart nicht nur Zeit und Geld, sondern auch einiges an Nerven, die du während deines Studiums sicherlich besser gebrauchen kannst.
2.) Die echten Perlen schlummern in regionalen Wohnungsportalen
Immowelt.de, meinestadt.de oder immobilienscout24.de – Diese Portale sind häufig die erste Anlaufstelle für Wohnungssuchende. Durch große Investitionen in Werbung haben diese Portale ihre Bekanntheit bei potentiellen Vermietern und Wohnungssuchenden in den letzten Jahren enorm gesteigert. Großes Lob also an die Marketingabteilung. Auf diesen Wohnungsportalen lassen sich gute Wohnungen finden, keine Frage. Der Konkurrenzkampf ist jedoch unglaublich hoch! Wir möchten dir keinesfalls davon abraten, einen Blick in diese Portale zu legen, weisen jedoch darauf hin, dass du dein Hauptaugenmerk auf regionale Wohnungsportale mit geringerer Bekanntheit legen solltest. Um diese lokalen Portale im Internet zu finden, solltest du zunächst mithilfe von Suchmaschinen dein Glück versuchen.
Ein Tipp an dieser Stelle: Bei Google und Co. kannst du es mit unkonventionellen Suchbegriffen versuchen oder auch einmal auf Seite Zwei oder Drei nach regionalen Wohnangeboten Ausschau halten. Eine gute Alternative hierzu sind regionale Wohnungsgruppen auf Facebook, in denen Unterkünfte häufig privat vermittelt werden oder WGs neue Mitbewohner suchen. Es gibt nicht DAS eine Portal, in welchem du deine Studentenwohnung oder dein WG-Zimmer finden wirst. Suche an mehreren Stellen, das steigert deine Chancen enorm.
3.) Geh auf Nummer Sicher!
Erst wenn du den Mietvertrag unterschrieben hast, solltest du mit der Wohnungssuche aufhören. Es passiert nicht selten, dass eine mündliche Vereinbarung dann doch kurzfristig seitens der Vermieter verworfen wird.
4.) Schreib dir vorher auf, welche Kriterien deine neue Wohnung aufweisen sollte.
Eine Notiz über die Eigenschaften, die deine neue Bleibe auf jeden Fall besitzen soll, ist bei jeder Wohnungsbesichtigung Gold wert. Noch bei der Besichtigung kannst du so genau prüfen, ob die Wohnung für dich überhaupt in Frage kommt. Denn wie so oft fallen einem die meisten Fragen an den Vermieter erst nach dem Besichtigungstermin ein. Was darf in deiner zukünftigen Wohnung auf gar keinen Fall fehlen? Wie hoch darf die Miete maximal sein? Wie viele Mitbewohner kannst du in einer Studenten-WG ertragen? Hättest du ein Problem damit, wenn dein Zimmer zu einer vielbefahrenen Straße zeigt? Möchtest du Rollladen in deinem Schlafzimmer haben? All das sind Themen, mit denen du dich besser vorher auseinandersetzen musst. Du solltest allerdings bedenken, dass es aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes schwierig ist, all seine Ansprüche an die neue Wohnung auch tatsächlich erfüllen zu können. Es ist daher Ratsam, deine Liste nach Kann- und Muss-Kriterien zu sortieren. Das erleichtert später deine Entscheidung enorm, ob das WG-Zimmer die Wohnung wirklich für dich geeignet ist.
5.) Zwischenmiete als attraktive Übergangslösung
Viele Studenten werden ihre WG-Zimmer inkl. Möbeln für einen gewissen Zeitraum untervermieten. Sei es aufgrund eines halbjährigen Praktikums oder eines ERASMUS Auslandssemesters: Zwischenmiete ist unter Studenten nicht nur weit verbreitet, es bietet beiden Seiten auch erhebliche Vorteile. Du als Wohnungssuchender kannst wunderbar davon profitieren: Beispielsweise dann, wenn du keine Wohnung findest oder du erst einmal einige Monate in der neuen Stadt warten möchtest, bis sich der Wohnungsmarkt entspannt hat. Ein weiterer Vorteil ist, dass die untervermieteten Wohnungen in vielen Fällen bereits mit Möbeln ausgestattet sind. So ersparst du dir viel Schlepperei. Außerdem musst du dir am Anfang deines Studiums keine Sorgen um die Anschaffung von Bett, Schreibtisch und Co. machen. Diese Sachen sind teuer!
6.) Kleider machen Leute
Zu diesem altbekannten Sprichwort können wir nur eines sagen: Klingt komisch, ist aber so. Dieser Tipp gilt besonders, wenn du direkten Kontakt zu den Vermietern selbst haben wirst. Da der Eigentümer der Wohnung bei deiner Besichtigung wahrscheinlich anwesend ist, solltest du unbedingt auf dein äußeres Achten. Natürlich solltest du nicht im Anzug oder Abendkleid erscheinen. Aber ein Hemd zum Beispiel lässt schon der betrunkensten Studenten etwas seriöser wirken. Niemand will jemand in seine Wohnung einziehen lassen, der wie der letzte Trunkenbold aussieht. Wenn du dagegen lediglich ein WG-Zimmer mieten möchtest, ist es ratsam, bereits im Vorhinein seine potenziellen Mitbewohner in sozialen Netzwerken ausfindig zu machen. So erhältst du die Chance, deinen Kleidungsstil an den der WG-Mitglieder anzupassen. Ggf. kannst du die auf Basis der Fotos mögliche Smalltalk-Themen zu überlegen. Bedenke aber: Verstellst du dich, fühlst du dich unter Umständen später in der neuen WG nicht wohl.
7.) Beziehungen schaden dem, der sie nicht hat
Kennst du Freunde oder Verwandte in der neuen Stadt? Vielleicht haben sie Kontakte oder besondere Tipps für Wohnungen, die dir eine Hilfe sein werden.
8.) Dreist, aber passt schon
Zugegeben: Unterstützen sollte man so etwas nicht, aber wenn es letztlich nicht anders geht, ist es definitiv eine Überlegung wert. In vielen deutschen Städten ist es inzwischen üblich, seine Chance auf die neue Wohnung zu erhöhen, wenn man das ein oder andere Geldscheinchen springen lässt. So kann es gut passieren, dass man dadurch auf der Warteliste schnell auf den ersten Platz wandert. Frechheit siegt eben. (Wir finden diese Art der Wohnungsvermittlung scheiße und führen sie nur der Vollständigkeit auf.)
9.) Wohngemeinschaft: Lass deine Eltern zu Hause!!!
Das Studium beginnt, du bist spätestens jetzt erwachsen. Deine Eltern haben bei der Wohnungssuche zwar ein Mitspracherecht (immerhin werden sie wohl wenigstens einen Teil davon bezahlen). Dennoch macht es keinen guten Eindruck, wenn du zum WG-Casting mit den Eltern erscheinst. Eine Absage ist sonst wahrscheinlich.
10.) Plan B überlegen
Machst du gegenüber dem Vermieter oder den potenziellen Mitbewohnern beim Besichtigungstermin einen verzweifelten Eindruck, kann es das mit der neuen Wohnung bereits gewesen sein. Besser ist es also, dir schon einmal einen Plan B zu überlegen. Das steigert deine Fähigkeit, die Nerven zu bewahren. Keine Wohnung zu finden ist kein Weltuntergang, bedenke das bitte. Couchsurfing, AirBnb und Co. sind sehr gute Methoden, die Übergangsphase bis zur eigenen Unterkunft zu überbrücken.